Topmanagern von Firmen, in die Milliarden an Staatshilfen geflossen sind, sollen laut der US-Regierung bald geringere Gehälter und weniger Boni bekommen. 90 Prozent der Vergütung der 25 bestbezahltesten Manager soll gekappt werden.
Die Vorsitzende des Bankenrettungsschirms, Elizabeth Warren, bestätigte im Fernsehen Berichte über das geplante Durchgreifen. Das Finanzministerium könnte die Entscheidung in Kürze offiziell bekanntgeben.
Die Gesamtsumme der Vergütungen in den sieben betroffenen Firmen solle um 50 Prozent reduziert werden, erklärte ein mit der Entscheidung vertrauter Regierungsvertreter. Zudem müsse jeder Manager, der mehr als 25.000 Dollar Sondervergütung erhält – etwa für die Nutzung von Firmenjets oder Dienstwagen – dafür eine Erlaubnis der Regierung beantragen. Bislang gab es für solche Sonderleistungen nur unverbindliche Richtlinien.
Warren brachte im Sender CBS am Donnerstag die Botschaft auf den Punkt: „Jungs, ihr müsst verstehen, dass die Party nicht weitergehen kann als wären wir noch im Jahr 2007“, sagte sie an die Manager gerichtet. Wenn die Banken und Unternehmen mit Steuergeld gestützt würden, dann müssten auch die Spielregeln geändert werden.
Betroffen sind sieben Konzerne, die Geld aus dem 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket bekommen hatten und immer noch am Staatstropf hängen. Dabei geht es um die Bank of America, den taumelnden Versicherungsgiganten American International Group (AIG), die Großbank Citigroup, die Autokonzerne General Motors (GM) und Chrysler sowie deren Banken, GMAC und Chrysler Financial. Finanzinstitute wie Goldman Sachs oder JPMorgan Chase, die ihre Staatshilfe bereits zurückerstattet haben, sind von der Regelung nicht betroffen.
Die Entscheidung über die neuen Vergütungsregelungen trifft letztlich Kenneth Feinberg, der zuständige Sonderbeauftragte im Finanzministerium. Er wollte noch am frühen Donnerstagabend (MEZ) eine Pressekonferenz geben. Feinberg muss bis 30. Oktober Regeln für die Vergütung der 25 bestbezahlten Manager vorlegen. Der Kongress hatte im Februar die rechtliche Grundlage dafür gelegt. Im Juni berief das Finanzministerium Feinberg, dessen Amt die Interessen der Steuerzahler durchsetzen soll.
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